1.) Aufrichtigkeit und Werte
An dieser Stelle solltest du dich zunächst einmal selbst befragen, welche Werte dir wichtig sind und wie aufrichtig du im Umgang mit anderen Menschen bist. Sobald du die Antworten auf diese Fragen formuliert hast, stelle sie deinem Berater und sei keinesfalls verblüfft, sollte er Zeit für seine Antwort benötigen. Solch eine Frage stellen nur sehr wenige Kunden! Wenn dein Bauchgefühl sich nun gut anfühlt mit seiner Antwort und Aussagen wie Zuverlässigkeit, langfristige Partnerschaft und regelmäßige Treffen dabei sind, zumindest ein Jahresgespräch, bist du von der menschlichen Seite bereits in guten Händen.
2.) Weiterbildung
Eine fundierte Ausbildung ist eine Grundvoraussetzung, über die wir nicht diskutieren müssen. Doch wie sieht es mit der Weiterbildung aus? Wann hat er das letzte Mal ein Seminar, eine Tagung oder einen Kongress besucht? Wie aktuell sind seine Marktkenntnisse? Hat er alle staatlichen Prüfungen nach neustem EU- Recht vorgelegt? Kennt er sich auch mit der Besteuerung seiner Kunden aus? Alles Fragen, die du deinem Berater stellen solltest.
3.) Bezahlung
Wie wird dein Berater bezahlt? Gute Beratung kostet Geld. Du kannst deinen Berater auf Honorarbasis bezahlen, vergleichbar wie die Bezahlung eines Steuerberaters oder Rechtsanwalts. Oder dein Berater erhält sein Geld über die Vermittlung von Finanzprodukten, also auf Provisionsbasis. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Wenn du Honorare bezahlst, benötigst du immer noch Produkte, um deine finanziellen Ziele zu erreichen. Im schlimmsten Fall bezahlst du doppelt. Bei der Vermittlung von Finanzprodukten besteht die Gefahr, dass dein Berater auf die Provision schielt und dir zu viele oder zu teure Produkte verkauft. Nur denke hier an deine erste entscheidende Frage an deinen Berater zu Punkt 1 und nun frage dich selbst:
“Kann man mit dir langfristig arbeiten, wenn dein Berater dir teure und zu deinem Nachteil vermittelte Produkte empfiehlt?“ Was passiert mit dem Ruf deines Beraters, sobald das öffentlich wird?
4.) Unabhängigkeit
Ist dein Berater weisungsgebunden oder unabhängig? Ist er angestellt mit Festgehalt oder selbstständig? Hat dein Berater Zielvorgaben zu erfüllen? In Banken und Vertrieben ist es oftmals üblich, dass es Jahres-, Monats- und Wochenziele gibt, die zu erreichen sind. Gern werden Gruppenziele ausgegeben. Damit erhöht sich der Druck auf die einzelnen Berater, weil er nicht für das Verfehlen des Gruppenziels verantwortlich sein will. Stell dir vor, welchen Druck ein Berater aushalten muss, wenn er ein Wochen- oder Monatsziel keinesfalls erreicht hat und deswegen der gesamte Gruppenbonus gestrichen wird. Also frage nach Vorgaben oder Gruppenzielen, antwortet er hier keinesfalls schnell, dass es diese nicht gibt, bleibe achtsam!

5.) Zeit
Hat dein Berater genügend Zeit für dich und dein Anliegen? Oder probiert er dir eine Schablone über zu helfen, also Standartverfahren vor Individualität? Stellt er dir genügend Fragen, um dich wirklich zu verstehen? Um deine Situation zu begreifen und deine Sicht auf das zukünftige Leben von dir?
6.) Produktauswahl
Kann dein Berater aus unterschiedlichen Produkten und Anbieter wirklich frei auswählen? Oder hat er Vorgaben, bestimmte Anbieter zu bevorzugen oder ausschließlich Verbundpartner zu empfehlen?
7.) Langfristige Kundenbeziehung
Wenn dein Berater in einer Bank oder Versicherung arbeitet, dann kann jede Organisationsveränderung dazu führen, dass dein Berater versetzt wird. Langfristige Kundenbeziehungen sind etwas sehr Wertvolles. Wenn sich die eigene Lebenssituation verändert, dann ist es gut, einen verlässlichen Berater zur Seite zu haben, der mit dir neue Strategien ausarbeitet und die vorherigen ebenfalls für dich ausgearbeitet hat, er kennt dich und dein Leben.
8.) Verständlichkeit
Kann dein Berater eine Lösung oder ein Produkt so erklären, dass du es wirklich verstanden hast und selbst anwenden könntest, sollte deinem Berater einmal etwas passieren? Sobald du nach Hause gehst und Fragen auftauchen, wie schnell kannst du deinen Berater erreichen bzw. wie schnell meldet er sich bei dir zurück?
Etwas einfach zu erklären ist eine wahre Kunst. Wer in finanziellen Angelegenheiten sehr unerfahren ist, weiß eventuell nicht wie z.B. eine Baufinanzierung funktioniert, welche unzähligen Perspektiven möglich sind und welche unterschiedlichen Ergebnisse sie bringen oder welche Auswirkungen langfristig die Inflation (Kaufkraftverlust) hat oder wie eine Renteninformation zu lesen ist.
Es benötigt eine sehr gute Ausbildung auch in der Kommunikation und Persönlichkeit all diese Dinge verständlich zu machen, für dich und jeden weiteren Kunden, denn wir sind so mannigfaltig individuell.
9.) Lebenserfahrung
Nicht jeder Berater passt zu einem. Ein Unternehmer hat so manches Mal seine Schwierigkeiten, wenn er mit einem beamtenähnlichen Bankangestellten zu tun hat. Ein Berater sollte über viel Lebenserfahrung aus den unterschiedlichsten Bereichen verfügen. Dann fällt es ihm leichter, die Situation seiner Kunden besser zu erfassen. Da er es mit dem Geld anderer Menschen zu tun hat, sollte er selbst über Vermögen verfügen. Das kann die eigene Immobilie sein, Investmentfonds, Beteiligungen, Edelmetalle oder Private Equity zählen dazu. Am besten kann ein Berater tätig sein, wenn er selber erlebt hat, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Produkte haben. Dann kann auch auf Augenhöhe miteinander gesprochen werden. Also frage deinen Berater danach!
10.) Referenzen
Höre dich in deinem Bekannten- und Freundeskreis um, welchen Berater sie empfehlen können. Welche Erfahrungen haben sie gemacht und welche Ergebnisse hat der Berater für dein Umfeld erzielt? Ein Berater, der viele Empfehlungsschreiben von Kunden vorweisen kann (Bewertungen im Internet), der nachweislich für seine Kunden gut gearbeitet hat, den solltest du in deine engere Wahl ziehen. Vereinbare einen Kennenlerntermin und höre mal wieder auf deinen Bauch und drucke dir gern diese Seite aus, nimm sie mit und du wirst zu 99% gut beraten werden.
Bonus 1: Mehrwert
Die meisten Berater legen das Geld von Kunden an, sei es in Bankprodukte wie Festgeld oder Anleihen, in Lebensversicherungen oder Fonds. Das könntest du auch selbst machen über das Internet, wozu also einen Berater? Was ist der Mehrwert? Vergleichen wir es mit einem Sporttrainer, der immer wieder die Stärken und Schwächen seiner Spieler analysiert, auf die Kondition achtet und das Match gewinnen will. Ein Berater sollte dich regelmäßig “trainieren” und auf die Spardisziplin achten, damit du deine Ziele erreichst und als Gewinner aus dem Spiel gehst, darauf wäre dein Trainer sehr stolz, oder nicht?